Die Herrlichkeit Gottes
ist der lebendige Mensch!
Irenäus von Lyon (ca 130-202)
Geschenke sollen den Beschenkten erfreuen. Meist sind sie ermutigend für die Empfänger: Jemand denkt an uns und erweist uns seine Zuneigung. Manchmal fordern Geschenke uns heraus. Mit diesem Heft liegt eine kleine Weihnachtsgabe des Redaktions-Teams in Ihren Händen. Damit wollen wir Ihnen herzlich danken: für Ihre anregenden Rückmeldungen genauso wie für jede einzelne Spende, mit der Sie auch in diesem Jahr den Brennpunkt Seelsorge finanziert haben. Wir danken Ihnen auch für jede Ihrer Gaben darüber hinaus und daß Sie mit Ihrem Für-Uns-Einstehen uns mittragen!
Eine sichtbare Spur dieses Dankes sind die Kinderzeichnungen. St. Petersburger ehemalige Straßenkinder haben sie gemalt: der Religionslehrer hat‘s angeregt und die Kunsterzieherin hat‘s mit den Kindern umgesetzt. Sie hat uns im Sommer die Zeichnungen mitgegeben „als Dank an Euch und Eure Freunde“!
Was Flucht bedeutet, wissen diese Jungs und Mädchen nur zu deutlich, sind sie doch selbst oft Flüchtlinge gewesen. Vielleicht konnten sie sich beim Malen deshalb kaum vom Motiv der „Flucht nach Ägypten“ lösen. Eleonora Muschnikova, eine „Mutter“ vieler Straßenkinder, geht in ihrem Interview (ab S.120) noch einmal besonders auf sie ein: deren Gegenwart und Zukunft liegt ihr und ihren Freunden am Herzen. Am „Sonnenufer“, so der Gemarkungsname, soll eine „Herberge“ und Ausbildungsstätte entstehen, die eine weitere Flucht unnötig macht.
Ein modernes Wort für Sünde ist Beziehungsstörung. Die weitverbreitete Beziehungs-Unfähigkeit betrifft alle Ebenen menschlichen Lebens: die Beziehung zu Gott, zu sich selbst, zu den Partnern, Eltern, Kindern; genauso auch zu der Welt der Arbeit, der Politik, der Natur. „Alles geschaffene Leben seufzt und ängstet sich mit uns bis zu diesem Augenblick“ (Röm 8,22). Wir alle brauchen jemanden, der uns an der Hand nimmt und wieder in Beziehungen bringt zu uns selbst, zu unseren Mitmenschen, zu der uns umgebenden Welt und zu Gott.
Darum sei in dieser Ausgabe einmal im besonderen von denen die Rede, die wesentliches zur Beziehungsfähigkeit beitragen – von den Müttern. Die Zeugnisse der vorgestellten Mütter sollen ermutigen! Die Frauen können kaum unterschiedlicher sein: die von heute und die beiden Mütter aus der Wüste (ab S.124), oder Maria, die Mutter aus Nazareth (ab S.116), die für ewig selig gepriesen ist, weil sie geglaubt hat (Luk.1,45), und die menschgewordene Liebe Gottes zur Welt gebracht hat.
Doch bei aller Verschiedenheit sind diese Mütter darin geeint, daß sie das Weiterleben kommender Generationen ermöglichen; daß sie mit den ihnen Anvertrauten auch zur Beziehungsfähigkeit in dieser Welt beitragen. Diese Perspektive soll hier im Vordergrund stehen und uns in den kommenden Wochen „adventlich“ begleiten: wir sind ermutigt und gesegnet zum Empfangen und Weitergeben von Leben und Liebe!
Somit wünschen wir Ihnen wie uns selbst Zeit zum Staunen und Loben: daß ein Menschenkind wie wir die Mutter des Sohnes Gottes, unseres Heilandes, werden durfte, ihn aufziehen und begleiten durfte!
Im Namen des ganzen Redaktions-Teams grüße ich Sie herzlich
Ihre dankbare
Maria Kaißling
Marias Lobgesang
Meine Seele preist die Größe des Herrn,
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd
hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig
alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan
und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;
er stürzt die Mächtigen vom Thron
und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben
und läßt die Reichen leer ausgehen.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an
und denkt an sein Erbarmen,
das er unsern Vätern verheißen hat,
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
Lukas 1,46-55
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