Neid ist eine der Hauptursachen, die Zufriedenheit und Dankbarkeit – auch bei Christen – verhindern. Denn jeder kennt das Übel, das mit Sich-Vergleichen beginnt und dann den anderen, mit dem man sich vergleicht, herunterzieht und schlecht macht, immer auf der Suche nach Anerkennung und Wertschätzung. Was Neid genau ist und wie er sich bemerkbar macht, entfalten die Autoren in verschiedenen Beiträgen.
Sehr ehrlich berichtet die Psychologin Hanne Baar von eigenen Neid-Erfahrungen, zeigt Ursachen und Wege aus der Neidfalle auf. Sie hilft zu sehen, wie man Neid positiv nutzen und sich selbst mehr be-jahen und als Person wachsen kann. Wie man Neid als „Chance“ nutzen kann und Wege zu mehr geistlicher Reife findet, beschreibt Dominik Klenk: Es kommt darauf an, den anderen in seiner „Ganzheit“ wahrzunehmen. Ralph Pechmann lehrt im Umgang mit Neid, sich im Lichte Gottes anzusehen – mit allen Abgründen der eigenen Wirklichkeit – und sich gerade so von Gott geliebt zu erkennen. Ganz praktische Schritte dazu findet man bei Rudolf Böhm: den Neid benennen und bekennen, sich von Gottes Liebe berühren lassen, lieben und danken lernen.
Die zerstörerische Auswirkung von Neid in der -Familie, aber auch wie Gott Wunden heilen kann, zeigt Rosmarie Berna an der Josephs-Geschichte.
Einen kleinen geistlichen Schatz hat Manfred Seitz beigesteuert: seine tiefgründigen Gedanken zu „Schritten in die Reife“. Auf dem Wege zur geist-lichen Reife spielt das Annehmen der eigenen Wirklichkeit eine wesentliche Rolle – und dies ist immer auch mit Verzicht verbunden. Wer auf Wunschbilder verzichten kann, der wird eine wunderbare Freiheit erleben.
Am Schluss geht es in praktischen geistlichen Übungen darum, wieder neu anzunehmen: „Ich bin von Gott unendlich geliebt.“ Aus dieser tiefsten Wahrheit über mein Leben heraus, kann ich auch den anderen mit Gottes Augen sehen, dankbar für ihn werden und ihn segnen. Ein wertvolles Buch mit wichtigen Anstößen: dem Neid, der viele Beziehungen vergiftet, kann wirksam begegnet werden! Dieses Büchlein kann ich jedem empfehlen, der die Kunst, zufrieden zu sein, lernen will.
Besprochen von K. Schlicker
„Vom Neid befreit“ - erschienen 2011 im Brunnen-Verlag; 8,99 €
Die Rezension ist erschienen in „Warum müssen wir leiden“ - Brennpunkt Seelsorge 2/2011
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