„Wer barmherzig ist, riskiert auch, nach seinen guten Werken ärmer zu sein als vorher.
In der Liebe jedoch wird er reicher sein.“ (E. Nagel/K. Göring-Eckardt)
Mit dem Kalender 2021 möchten wir Sie einladen, die Jahreslosung „Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch eurer Vater barmherzig ist“ ganz unbefangen zu betrachten und sich neu darauf einzulassen.
Dieses Wort hat es in sich. Es ist komplex und herausfordernd, denn wir dürfen von Gott her Empfangende sein, aber auch als Handelnde aktiv werden. Das von Gott geschenkte Erbarmen ist eine Wohltat für unsere Seele. Gott geht uns nach und wir werden getröstet, aufgerichtet und befreit. Für ihn gibt es in der Liebe keine Grenzen. Und wir Menschen, was sind unsere Erfahrungen mit Barmherzigkeit? Eins ist jedoch gewiss: Wir sind zu allen Zeiten beauftragt, dass unter uns in dieser Welt menschliche Zuwendung, Nachsicht, Großzügigkeit und Versöhnung nicht verloren gehen. Ein erbarmendes Herz lässt sich anrühren, damit es ganz beim Anderen sein kann. Wir sind aufgerufen, immer wieder Botschafter dieser Zuversicht und Hoffnung zu werden.
In der Auseinandersetzung mit der Jahreslosung wurde uns klar, welche Spannung und welche Tiefe dieses eine Wort Barmherzigkeit umfasst. Die Menschen, die zu Wort kommen, sind alltagserprobte Zeugen, die uns ermutigen, Gottes Liebe anzunehmen und überfließen zu lassen in Nächstenliebe und Vergebung.
Die Bilder von Cordula Hilgert*, die wir dazu gefunden haben, betonen die Worte auf einmalige Art und Weise. Ihre Technik der gestischen Fotografie lässt eine gewollte Unschärfe zu und schafft so neue Interpretationsräume. Uns hat begeistert, wie durch ihr hintergründiges Schauen andere Zusammenhänge sichtbar werden.
Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Treue und Verbundenheit und wünschen Ihnen Gottes Segen für das kommende Jahr!
Im Namen der OJC – Gemeinschaft
Claudia Groll
Cordula Hilgert studiert Kunst an der Freien Kunstakademie in Mannheim. Ihr geht es beim Fotografieren weniger um ein dokumentarisches Festhalten der Objekte als um eine Auseinandersetzung mit deren Form und Beschaffenheit. Sie stimmt die Bewegung der Kamera während der Aufnahme auf das Motiv ab und versucht so, eigene Empfindungen wiederzugeben. Eine wesentliche Rolle spielt dabei das Licht, denn die entstehenden Lichtspuren werden zu Gestaltungselementen.
In der digitalen Nachbearbeitung unterstreicht sie anschließend ihre Bildidee. Ihre Motive findet sie hauptsächlich in der Natur. Gottes großartige und vielfältige Schöpfung ist für sie Inspiration, aber auch Aufgabe, damit ihr empfindliches Gleichgewicht nicht zerstört wird.
Herr, barmherzig warst Du mit den Mühseligen und Beladenen.
So lass auch mich, in Deiner Gegenwart, wieder barmherzig werden mit mir selbst, der ich so oft aus meiner Haut möchte, weil es mir schwerfällt,meine Grenzen hinzunehmen, meine Sehnsüchte, meinen Zorn, meinen Missmut.
Herr, barmherzig warst Du mit den Mühseligen und Beladenen.
So lass auch mich mit den Fehlern und Schwächen der anderen geduldig sein, lass mich Beifall spenden: dem, der Beifall braucht, Gewissheit schenken, dem, der Gewissheit braucht, lass mich Schwäche zeigen, für den,der sich in seiner Schwachheit allein gelassen fühlt, lass mich Stille sein, für den, der Stille sucht.
Herr, dass deine Barmherzigkeit doch im Umgang mit einander und mit uns selbst wieder zu Wort käme!
Klaus Bannach
Mit Genehmigung des Radius-Verlages, entnommen aus: Klaus Bannach: Gebete der Stille. 136 Texte durchs Jahr © 1979 by Radius-Verlag, Stuttgart
Vater - diese Anrede ist wie eine Tür, die dem Beter einen Raum öffnet für das Gespräch des Herzens mit Gott.
Irmela Hofmann (OJC)
Du unendliche Liebe schaust mich an und bittest mich: Fürchte dich nicht, dich mit all deinen Wunden lieben zu lassen!
Rebekka Havemann (OJC)
OJC-Versand
Dorothea Jehle
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