Die Zeit ist reif - sind wir's auch?

Vom Ernstfall des Glaubens

Die Kirchen haben die Kraft verloren, den christlichen Glauben als anziehende Lebenseinstellung zu vermitteln, meint Pater Reinhard Körner. Erneuerung gebe es nur noch auf einem Weg: "Zurück zum Ursprung!" In seinem neuen Buch Die Zeit ist reif* entfaltet er in fünf Schritten seine Zukunftshoffnung für die Kirche. Wir stellen hier seine Kerngedanken zum Thema Kirche Sein vor.

von P. Reinhard Körner OCD

Über mehrere Kapitel hin erstrecken sich im Johannes-Evangeliumdie sogenannten Abschiedsreden Jesu (Joh 14 bis 17). Der lange Text ist natürlich nicht eine Mitstenographie dessen, was Jesus im Abendmahlssaal gesagt hat. Und doch geben diese Worte - daran hat die Christenheit nie gezweifelt - sehr wesentliche Anliegen Jesu wieder. Dass sie auch von den Erfahrungen und Überzeugungen einer frühchristlichen Gemeinde geprägt sind, macht sie nur umso kostbarer: Sie sind, einem Testament gleich, das Vermächtnis Jesu an seine Freundinnen und Freunde, und sie sind zugleich das Vermächtnis unserer Schwestern und Brüder von damals an alle folgenden Generationen der Kirche. Beschwörend geradezu sagt hier der johanneische Christus: "Bleibt in mir und ich in euch!" (Joh 15,4).

Wenn die Meister der christlichen Spiritualität von der Einigung oder vom Einssein mit Gott sprechen, meinen sie nicht außerordentliche religiöse Erfahrungen oder gar ein Aufgehen der Person im Göttlichen, wie die Begriffe in unserer multireligiös geprägten Zeit zunächst nahelegen könnten. Einssein mit Gott heißt für sie: mit dem Glauben, dass Gott da ist, ernst machen und in einem Beziehungsverhältnis mit Gott leben. Die Vokabeln für diesen sehr wesentlichen Aspekt des Glaubensweges haben sie ebenfalls den Abschiedsworten Jesu entnommen, genauer: seinem Abschiedsgebet (Joh 17). Dort sagt Jesus zu Gott, dem Abba-Vater: "Alle sollen eins sein" und: "Sie sollen eins sein, wie wir eins sind".

Welches Einssein ist gemeint?

Heute, im Zeitalter der Ökumene, verstehen wir diese Worte als Bitte um die Einheit zwischen den christlichen Konfessionen, um das Einssein zwischen Mensch und Mensch also. Doch das war nicht immer so. Bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts hinein wurden sie vor allem als Gebet um das Einssein zwischen Mensch und Gott gedeutet.
Jesus ersehnt sich in diesem Gebet nichts weniger als die tiefe Lebensgemeinschaft eines jeden Menschen mit dem Abba-Gott, so wie er selbst sie mit ihm gelebt hat. Legt man die Brille der "ökumenischen" Deutung einmal ab und liest das Abschiedsgebet unvoreingenommen, dann ist dieser ursprüngliche, zumindest mitgemeinte Sinn sehr klar zu erkennen: "Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin ..." Das Einssein meint also das persönliche In-Beziehung-Sein Gottes mit dem Menschen und des Menschen mit Gott: ein "Eins"- und "Ineinander"-Sein von Ich und Du.
Die Christen der Johannes-Gemeinde denken dabei freilich daran, dass sie, wenn sie sich zu Gott, dem Vater, hinwenden, bei ihm zugleich dem auferstandenen, beim Vater lebenden Jesus Christus begegnen. Daher fügen sie hinzu: "... (so) sollen auch sie in uns (nicht: in mir) sein."

Das Entscheidende des Glaubens

Diese persönlich-innerliche Lebensgemeinschaft mit Jesus und seinem Abba-Gott ist das Große, Kostbare, die alles neu gestaltende und alle zwischenmenschlichen Beziehungen durchstrahlende "Herrlichkeit", die Jesus den Menschen zeigen und schenken möchte: "Ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast: dass sie eins seien, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir."
Sich in Gott festmachen - das ist das Grundanliegen Jesu im Abschiedsgebet. Es ist heute an der Zeit, dass wir uns den ganzen, unverkürzten und ursprünglichen Sinn des frühkirchlichen Vermächtnisses wieder vergegenwärtigen. Die Erfahrung lehrt uns, dass eine tragfähige Einheit erst dort gelingt, wo es um das Erste und Entscheidende des Glaubens geht, eben um das Einssein mit Gott, das die Voraussetzung ist, um zum Einssein in Gott zu finden.

Was heißt das praktisch?

Wie bleibe ich in dir, Jesus, und deinem Abba-Gott?

Einen Weg muss man gehen. Man muss einen Schritt tun. Den gleichen Schritt, den man von Mensch zu Mensch tun muss, um mit jemandem in Beziehung zu treten und mit ihm in Beziehung zu leben: Ich muss ihn anschauen, mich ihm zuwenden, zu ihm sprechen, ihm zuhören, mit ihm zusammensein. Nicht anders ist es von Mensch zu Gott. Nur dass Gott dabei immer der geglaubte, der verborgen-anwesende Partner ist. Mich mit Gott "ver-einigen", das heißt: Ich wende mich zu Gott hin. Ich denke daran, dass Gott da ist - wenn auch der Sinneswahrnehmung verborgen. Ich sage bewusst "du, Gott" zu ihm, spreche zu ihm oder verweile - auch ohne Worte, mehr hörend als redend - in seiner Gegenwart.

Das ist schon alles! Das jedenfalls ist der Schritt, der auf dem christlichen Glaubensweg nicht fehlen darf. Dieses "Hinblicken" oder "Aufmerken" zu Gott, wie die geistlichen Lehrmeister sagen, macht aus "Glauben haben" einen glaubenden, mit Gott lebenden Menschen; es einzuüben und zu einem "habitus", einer "guten Angewohnheit" werden zu lassen, dazu wollen sie anleiten. Alles weitere, auch alle dann möglichen Erfahrungen auf dem Weg der Lebensgemeinschaft mit Gott setzen diese liebende, sich Gott zuwendende "Aktivität" voraus. Das schon im Glaubensbekenntnis Israels eingeforderte und von Jesus bestätigte Gebot der Gottesliebe verwirklicht sich konkret erst in diesem Grundakt des Glaubens (Thomas v. Aquin), nicht in noch so feierlicher, aber äußerlich bleibender Gottesverehrung.

In die Lebensgemeinschaft mit Gott hineinwachsen

Einssein mit Gott - das heißt nicht nur von Gott reden, über Gott nachdenken und vor Gott "mein Gebet verrichten", sondern Beziehung zu ihm pflegen; nicht nur zur Kirche gehören, sondern zu Gott hinhören; nicht nur mit einer religiösen Weltanschauung im Kopf umherlaufen, sondern mit dem verborgen anwesenden Gott wie mit einem Freund und Gefährten, in Ehrfurcht ebenso wie in tiefem Vertrauen, durch den Lebensalltag gehen ... Und wenn die Meister der christlichen Spiritualität vom Weg der Einigung sprechen, wollen sie sagen, dass dieses Einssein Weg-Charakter hat, also einen Entwicklungsprozess zu immer noch tiefer und bewusster gelebtem Einssein hin darstellt, das sich einmal, am Ziel des Lebens, vollenden wird: sich Schritt um Schritt von dieser Freundschaft prägen lassen; die Welt mit den Augen Gottes sehen lernen; sich seinen "Willen", d. h. seine Einstellung, seinen Geist, sein "Denken und Fühlen", seine "Ethik", seinen "Charakter" immer mehr zu eigen machen.

Es handelt sich dabei nicht um einen spirituellen Sonderweg, sondern um die Lebensform, die gemeint ist, wenn wir im biblischen und urchristlichen Sinne von "glauben" sprechen, eben um die christliche Art, Mensch zu sein. Es ist der Weg der Lebensgemeinschaft mit Gott, getragen von dem Vertrauen, dass Gott uns in Liebe zugewandt ist, dass er seinerseits immer "eins" mit uns ist.

Gott sucht Mitliebende

Und dieser Weg ist zugleich auch ein Weg der Einigung mit den Mitmenschen. Der Zusammenhang ist letztlich in Gott selbst begründet: Der "Gott und Vater Jesu Christi" sucht nicht Menschen, die ihn anhimmeln, und schon gar nicht individualistisch-fromme Seelenheil-Sucher. Ein solcher Gott sucht Mitliebende. Sein Wille ist immer die Liebe - zu jedem und zu allem, was im Himmel und auf Erden ist. Die "Welt" ist also nicht ausgeschlossen; sie rückt durch die Beziehung zu Gott, der alles liebt, was er geschaffen hat, vielmehr erst so recht in den Blick des geistlich lebenden Menschen.

Einssein mit Gott und Einssein mit den Mitmenschen gehören - immer im Weg-Charakter - zusammen. Grundhaltungen und Grundeinstellungen, die für den einen Bereich gelten, gelten auch für den anderen, und der Grundakt der Gottesliebe ist auch der Grundakt der Nächstenliebe. Den Weg Jesu mitgehen heißt, sich den Mitmenschen ebenso zuwenden wie dem verborgen gegenwärtigen Gott: in einem "Aufmerken" von innen her, nicht mit nur äußerlich bleibenden Werken der Nächstenliebe und einem gelegentlichen netten Wort, sondern mit demselben einfachen "Tun" des Herzens, das den anderen anschaut und ihn wirklich meint, zu ihm spricht, auf ihn hört und in seiner Gegenwart verweilt ... Nichts mehr zunächst und nichts weniger ist es, was Menschen zu Geschwistern macht. Dieser einfache Hin-Blick zum anderen Du ist der Wanderschritt auf dem Weg zum Miteinander und zur Freundschaft, der aus "dem da" und "der da" einen interessanten, wertvollen, wenn auch mitunter recht kantigen Mitmenschen macht.

Die Frage an uns

Wenn es irgendwo im Neuen Testament eine Schriftstelle gibt, die uns heute zu einer Gewissenserforschung regelrecht herausfordert, dann ist es diese: "Wie die Rebe aus sich selbst keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Rebstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt...; denn ohne mich könnt ihr nichts vollbringen." (Joh 15,4f)

"Keine Frucht bringen", jedenfalls nicht genug und jedenfalls nur noch inmitten von viel verdorrtem und vertrocknetem Geranke - das ist doch haargenau unsere derzeitige kirchliche Situation! "Zu viel Apparat, zu wenig Evangelium - zu wenig Leben aus dem Glauben", so charakterisierte erst kürzlich der Limburger Bischof Franz Kamphaus in einer Predigt die Kirche. Man müsse "ohne Wenn und Aber zugestehen, dass von ihr wenig Faszination ausgeht", und gefährlicher als der Verlust der äußeren Position in der Gesellschaft sei dabei "die schleichende Säkularisierung von innen".

Steht da nicht, anders gewendet, die Frage an uns im Raum: Sind wir (noch) "in ihm", und ist er (noch) "in uns"?

Ich denke, wir sollten diese Frage zulassen. Es mag noch genügend andere Fragen nach den Ursachen der gegenwärtigen Fruchtlosigkeit in der Christenheit geben, denen wir dringend nachgehen müssen. Aber ohne diese Frage, vor die uns das JOHANNES-EVANGELIUM stellt, würden wir uns die Ursachenforschung zu billig machen.

Es ist wiederum nicht eine Frage an "die Kirche", sondern an jeden Einzelnen von uns. Aus ihr ergibt sich der nächste Schritt.

Woran krankt der Leib?

Um es mit dem klassischen Bild des Apostels Paulus zu sagen: Die Kirche, der "Leib Christi" ist krank, wenn die Verbindung der "Glieder" mit dem "Haupt", also der Christen mit Christus nicht intakt ist. Sind die Nervenbahnen des menschlichen Körpers, der hier Bild und Gleichnis ist, zwischen den Hirnzentren und den einzelnen Gliedern gestört, hat das Folgen: Die betroffenen Glieder reagieren dann unkontrolliert und wirr oder gar nicht mehr. ... Unter geistlich-existentiellem Aspekt betrachtet, der den dogmatisch-lehrhaften Aspekt noch einmal umgreift, genügt es daher nicht, von der Kirche als dem "mystischen Leib Christi" zu wissen und zu reden; die Verbindung zwischen Haupt und Gliedern - die von Christus her gewiss immer da ist - muss gelebt werden, sonst besteht sie nicht! "Das sollten die ach so Aktiven bedenken", schrieb einst Johannes vom Kreuz, "die mit ihrem Gepredige und ihrem ganzen äußerlichen Gewerkel der Welt zu dienen meinen. Sie sollten daran denken, dass sie der Kirche viel mehr nützten und Gott viel mehr Freude bereiteten, wenn sie wenigstens einen geringen Teil der dafür verwendeten Zeit betend mit Gott verbringen würden, selbst wenn ihr Gebet noch sehr armselig wäre. Der Zuwachs an geistiger Kraft, den sie darin geschenkt bekämen, würde sie befähigen, mit einer einzigen Aktion und mit weniger Verausgabung ihrer Kräfte mehr zu bewirken als mit ihren tausend anderen. Was sie tun, heißt sich abplagen und doch so gut wie nichts, mitunter überhaupt nichts zustande zu bringen, wenn nicht gar Schaden zu machen. ... Denn die guten Werke werden nicht anders als aus der Kraft, die einem von Gott kommt, getan."

Unsere Kirche in Deutschland hat viel Gesundes und Lebendiges. Aber sie ist ebenso von Krankheit gezeichnet. Diagnostiziert man den Krankheitsherd, der die vielfältigen Symptome, an denen wir leiden, zur Folge hat, handelt es sich um einen weit verbreiteten Mangel an gelebter Beziehung zu Gott. Ich meine nicht einen Mangel an Gebet und Gottesdienst, sondern an dem, was alles Beten, Meditieren und Liturgiefeiern erst zum "geistlichen Tun" macht. Was ist es sonst, was viele Menschen, kirchlich gebundene und kirchenferne, vermissen, wenn sie angesichts unserer Gottesdienste, Predigten und pastoralen Aktionen von "Oberflächlichkeit", "mangelndem Tiefgang" und "geistlicher Dürre" sprechen? - Täuschen wir uns nicht: Wie Liebende sofort erkennen, ob einer, der über die Liebe spricht, aus eigener Erfahrung weiß, was Lieben und Geliebtsein ist, oder eben nur klug darüber redet, so erkennen von Gott Berührte sofort und schon von weitem, ob ein Prediger, sei es ein Pfarrer, eine Gemeindereferentin, ein Ehrenamtlicher oder ein Bischof, in seinem Herzen mit dem Gott lebt, den er da beredsam verkündet.

Was sind die Ursachen dieser Beziehungslosigkeit zwischen Haupt und Gliedern? Ob nicht eine der sicherlich sehr vielfältigen Ursachen darin zu suchen ist, dass wir Christen, zumindest in unserem Land, uns in den langen Jahrzehnten, in denen wir uns gegen andere, vornehmlich kämpferisch-atheistische und nihilistische Weltanschauungen behaupten mussten, angewöhnt haben, den christlichen Glauben ebenfalls als bloße Weltanschauung zu betrachten, gewissermaßen als das Gegenstück zu anderen Lebenseinstellungen? Ob uns der Weg der Einigung nicht dadurch aus dem Blick geraten ist, dass wir unser Christsein auf "Glaubensüberzeugung", ja auf ein "Bekenntnis zur Kirche" (im Sinne der Zugehörigkeit zu einer Institution) reduziert haben? Oder, in Abgrenzung zu nichtchristlichen Werte-Vorstellungen, gar auf bloße Ethik, Moral, Brauchtum und Tradition?

Glauben an Jesus - oder wenigstens Interesse an ihm und seiner Botschaft - wird die "Welt" dann finden können, wenn sie an konkreten Menschen glaubhaft wahrnimmt, dass Gott nicht nur Gegenstand religiöser Überzeugung, sondern Wesensmerkmal einer anderen, anziehend wirkenden Lebensart ist. Nicht die geeinte Kirche, sondern das Einssein eines Menschen mit Gott führt andere zum (Interesse am) Glauben. Wenn eine solche Art, das Menschsein zu leben, sich dann auch in der Beziehung zu den Mitmenschen auswirkt - und zwar nicht nur zu den Glaubensgeschwistern in anderen Konfessionen, sondern über alle Grenzen der Kirchenzugehörigkeit hinaus -, wird das Zeugnis umso anziehender sein.

Nur als "kyriaké", als die Gemeinschaft der zum Herrn Gehörenden - im existentiell, als Christus-Beziehung und Gemeinschaftsbeziehung gelebten Sinne, wird die Kirche die Bedeutung für die Welt haben, mit der sie vor zweitausend Jahren ausgesandt wurde. Nur als "ecclesia", als die Versammlung der "Herausgerufenen", in der ein jeder persönlich mit dem lebt, der da gerufen hat, wird sie das Gespür für die Präsenz des "Gott und Vaters Jesu Christi" wachhalten können in der multireligiösen und der religionslosen Welt. Ein lediglich zur Kirche Gehörender, der denjenigen nicht (mehr) oder nur sehr oberflächlich aus persönlicher Erfahrung kennt, den er verkündet - und sei er Pfarrer, Pastorin, Katechet, Bischof, Religionslehrerin oder Professor der Theologie -, mag mehr oder weniger interessante religiöse und ethische Diskussionsbeiträge liefern, aber er wird nichts von der neuen Lebensart vermitteln können, die zu bezeugen wir Christen in die Welt des 21. Jahrhunderts gesandt sind.

Ein kleiner Schritt

Damit solche Einsichten nicht wieder nur gutgemeinte geistliche Theorie und Lehre bleiben, ist ein Schritt nötig. Welcher? Ich weiß nur eine ehrliche Antwort, und die gebe ich mir, Reinhard, ebenso wie dem Bischof, der Katechetin, dem Ordens-Mitbruder und der jungen Ehefrau in der Kirchenbank: Jetzt, aus dem Stand heraus, daran denken, dass Gott da ist, "du, Gott ..." zu ihm sagen und den Lebensweg mit ihm gehen ... - ab heute (wieder), ab jetzt.

Es ist wirklich ein kleiner, ganz einfacher, für jeden "machbarer" Schritt. Ich muss nicht länger beten und nicht mein Gebetspensum erhöhen, ich muss nur an Gott denken, wenn ich bete. Nicht um Quantität geht es, sondern um die Qualität meines geistlichen Lebens.

Ich muss mir nicht mehr Zeit nehmen für Gott, ich muss ihn nur mehr hineinnehmen in meine Zeit, in die Freizeit, in die Gebetszeit (!) und in die Arbeitszeit, in die "Aktion" und in die "Kontemplation".

Ich muss mit ihm reden! Mit ihm, nicht mit dem Seelsorger zuerst oder einem geistlichen Begleiter, nicht nur mit den Kollegen im Pastoralteam, den Mitbrüdern in der Bischofskonferenz oder den Teilnehmern am gemeinsamen Bibelgespräch. Mit ihm! Und ihm zuhören. In ihm bleiben.

Wenn zwei oder drei das tun, sind sie Kirche - die kyriaké. Nicht die vollkommene, aber die authentische, die von Jesus so sehr ersehnte.

Von

  • Reinhard Körner

    Dr., ist Priester, Prior und Exerzitienleiter im Karmelitenkloster Birkenwerder. Er war sieben Jahre geistlicher Begleiter der OJC-Kommunität.

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