creative commons CC BY-NC-ND - Ed Devereaux
Warten ist out. Bis zur Ehe sowieso. Aber mit Jesus zusammen lohnt es sich ganz gewaltig, auch wenn hormoneller Disco-Pogo angesagt ist. Ein Text für Männer, die Frauen ehren wollen.
Sie kennen sich kaum, aber das Funkeln in den Augen sagt alles: Da geht was! Leidenschaft lodert auf: Die Hände streicheln, das Liebesspiel nimmt Fahrt auf. Jeder kennt diese Szene aus Filmen. Los!, brüllt die Welt. Lass den Gefühlen freien Lauf! Hauptsache: Du verhütest, ne, „mach’s mit“ und so. Und dann hörst du in deiner frommen Gemeinde Dinge über Sex und Liebe, die weltfremd und spröde wirken. Tenor: du sollst warten!! Deshalb sag ich dir mal fix, wie ich ungeduldiger Esel versuche zu warten – ohne spröde oder weltfremd zu sein. Also, pass auf: Für mich fängt warten im Kopf an (und geht dann ins Herz über).
Konkret geht das so: Ich glaube, Gott will mir aus Liebe das Leben gelingen lassen. Also beachte ich den Rat der Bibel und warte bis zur Ehe. Letzteres fühlt sich manchmal wie ein Korsett an. Wenn sehr anregende Kontakte mit einer Frau entstehen, kommt’s zur heftigen Herzattacke gegen den Kopf. Das sind häufig Nachrichten oder Begegnungen, um die nur sie und ich wissen. Da will der Körper nur aktiv werden! Dann sage ich Jesus ehrlich, welche Wünsche da sind. Das befreit. Hans Peter Royer hat folgendes Gebet empfohlen: „Herr, schenke dieser Frau einen Mann, der sie ganz liebt. Ich kann es nicht.“ Find ich klasse! Und sobald ich einem Freund davon erzähle, verliert die Versuchung noch mehr an Kraft.
Jedes Intim-Werden macht verletzlich. Frauen empfinden Sex um Welten intensiver als wir Männer. Sicherheit und Verlässlichkeit spielen eine Rolle: Steht der Kerl zu mir, gerade auch wenn ein Kind kommt? Das sagen mir zumindest viele Frauen. Vorpreschen kann im Ergebnis kontraproduktiv sein. Den Moment genießen will jeder, ein Leben lang Verantwortung für ein Kind übernehmen nicht. Frauen schwängern und sitzen lassen ist daher das Allerletzte. Die Folgen für Kinder, Frauen und Umfeld sind brutal. Ich möchte meiner Frau in der Hochzeit zusagen, dass ich zu ihr stehe. Sie ist es mir wert! Damit weiß sie auch, dass ich nicht nur ihren Körper liebe. Dann ist Sex wie ein See, in dem man schwimmt. Alles vorher ist wie in eine Pfütze hüpfen: Klein, flach und schnell leer. Das sagen mir zumindest Paare, die gewartet haben. Ich glaube ihnen und dieses Bild finde ich hilfreich.
Außerdem werde ich eine hübsche Frau heiraten, die ich nicht schönbeten muss. Im Bett wird das schon klappen. Wir haben doch ein Leben lang Zeit zum Üben. Warum also jetzt etwas überstürzen? Das sehe ich gar nicht ein. Blöd: Wir Männer können besser sehen als denken. Nur: eine Frau ist kein Sexobjekt zur Befriedigung, wenn die Hormone Disco-Pogo tanzen und der Versucher flüstert: „Komm, lass dich mal gehen! Sollte Gott gesagt haben?“
Hormonschübe sind fast immer egoistisch. Sie fragen nur nach mir, nie nach ihr. Und sie sind kurzsichtig: Wenn ich mir angewöhne, dem Trieb nachzugeben, wird es später schwer, mir das wieder abzugewöhnen. Will ich das? Nö! Also nutze ich die Zeit als Single, um an mir als Person insgesamt zu arbeiten. Dann hat später meine Holde etwas weniger unter mir zu leiden und mein Warten hat sich für uns beide gelohnt!
Denn Warten fängt im Kopf an. Es prägt mein Herz, das Empfinden und Handeln. Und es führt mich zum gnädigen Jesus. Auch deshalb warte ich gerne – hemmungslos!
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