Mitte September besuchte uns Raffi Messerlian, Pastor einer armenisch-evangelischen Gemeinde in Bourj Hammoud in Beirut, Libanon.
Er berichtete von den großen Herausforderungen, vor denen er und die meisten Libanesen in diesen Jahren stehen: Die libanesische Währung hat seit Oktober 2019 über 95 Prozent ihres Wertes verloren und dadurch viele Libanesen über Nacht arm gemacht. Waren es vor drei Jahren etwa 20 Prozent der Bevölkerung, leben inzwischen über 80 Prozent in Armut. Verstärkt wurde diese Krise in den vergangenen Jahren durch die Corona-Pandemie, die Explosion im Hafen von Beirut am 4. August 2020, bei der große Getreidesilos zerstört wurden. Der Krieg in der Ukraine hat die ohnehin schwierige Versorgungslage weiter verschärft: Bis zu 90 Prozent der libanesischen Weizen- und Speiseölimporte stammen aus der Ukraine und Russland, ebenso wie ein großer Teil der sonstigen Getreideeinfuhren.
Um so mehr freut sich Raffi Messerlian, dass er bereits vor neun Monaten den Bau einer Solaranlage in Auftrag geben konnte. Seiner armenisch-evangelischen Gemeinde Nor Marasch und der armenisch-evangelischen Schule in Bourj Hammoud, dessen Vorstand Messerlian bevorsteht, kommt der Solar-Strom nun zugute, der Bau der Solarzellen ist mit Weihnachtsaktion unterstützt worden. Messerlian betonte, dass die Anlage nicht nur die Stromausgaben stark reduziert hätten, dass eingesparte Geld konnte die Schule zum Teil nutzen, um die Schulgebühren zu reduzieren und die stark gefallenen Gehälter der Lehrer aufzubessern. Maßnahmen, die sich positiv auf das Leben vieler Menschen im Beiruter Stadtteil auswirken. Wir wollen diese Projekte auch im Jahr 2022/23 unterstützen: Eine tägliche Mahlzeit für Schüler und Lehrer an der Schule soll mit 2500 Euro und der Bau einer weiteren Solaranlage auf einem Altersheim mit 7500 Euro gefördert werden.
Hier finden Sie den aktuellen Flyer für die Weihnachtsaktion vom 1. November 2022 bis 31. Oktober 2023
» OJC-Weihnachtsaktion 2022/23 [pdf 541 kb]