Hilfe für den Kongo

Mitte Februar 2024 erreichte uns eine Nachricht aus der DR Kongo: In den zwei vorherigen Wochen habe sich die Lage rund um die Provinzhauptstadt Goma, die an der Grenze zwischen dem Kongo und dem Nachbarland Rwanda liegt, verschärft, so Albert Baliesima, unser langjähriger Projektpartner. Die Rebellengruppe M23, die aus Rwanda unterstützt werde, habe inzwischen die zwei Mio. Einwohner-Stadt umzingelt. „In der Stadt Sake, etwa 25 km südlich von Goma haben M23 Rebellen Sprengsätze gezündet. Es gibt Kämpfe mit den Soldaten des Kongo. Mehr als 20.000 Menschen sind Richtung Goma geflohen. Sie haben kaum zu essen und keine Hygieneartikel, um zu verhindern, dass Seuchen ausbrechen“, so Baliesima.

Auch wenn nur wenige Deutsche die Stadt Goma kennen, laufen die meisten mit einem kleinen Stück Metall von dort in der Tasche herum: Viele Edelmetalle heutiger Smartphones werden in Minen in der Region rund um Goma abgebaut. Die Kämpfe zwischen bewaffneten Gruppen und kongolesischen Regierungssoldaten drehen sich um den Zugang zu den Minen. Offiziell ist der Krieg beendet. Eine Truppe der Vereinten Nationen soll den Frieden sichern. Die hohe Zahl der Binnenflüchtlinge zeugt davon, dass Menschen immer wieder vor den Kämpfen fliehen. Inzwischen sind aufgrund der seit Jahrzehnten anhaltenden Kämpfen bis zu 7 Mio. Menschen auf der Flucht, so die Schätzung der UNO-Organisation Internationale Organisation für Migration. So viele wie sonst nirgends auf der Welt.

Vergangene Woche haben die Spieler der kongolesischen Fußballnationalmannschaft beim Halbfinale des Afrika-Cups beim Abspielen der Nationalhymne nicht mitgesungen, sondern stattdessen ihren Mund bedeckt und zwei Finger – wie eine Pistole geformt – an die eigene Schläfe gehalten. Ein stiller Protest gegen den Krieg in ihrem Land, der schon seit ihrer Geburt wütet. Und ein Protest dagegen, dass es der internationalen Gemeinschaft egal ist, was im Osten des Kongos passiert.

Die ojcos-stiftung hat auf den Notruf reagiert: Sie ruft zu Spenden für die Menschen im Osten der Demokratischen Republik Kongo auf und hat ihrerseits beschlossen, zunächst 3.000 USD (etwa 2780 EUR) für Nothilfemaßnahmen zur Verfügung zu stellen.

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